ICH LIEBE NUR EUCH - BUSHIDO 2

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Mittwoch Abend, 21 Uhr. Ich bin mit

Bushido und Chakuza im ersguterjunge

Büro verabredet, um mit ihnen über

den zweiten Label-Sampler „Vendetta“

zu reden. D-Bo telefoniert gerade mit

Bushido, der sich etwas verspäten

wird, da er noch mit Freunden auf

eine Wasserpfeife im Café verabredet

ist. Kurz darauf verschiedet sich auch

D-Bo. Ich bin also mit Chakuza alleine.

Wir nehmen auf dem Sofa Platz.

ersguterjunge: Chakuza, herzlichen

Glückwunsch an Dich und Bizzy Montana.

Euer Album „Blackout“ ist auf

Platz 69 der Charts eingestiegen und

somit ein voller Erfolg.

Chakuza: Vielen Dank. Für mich ist es

cool, überhaupt in den Charts zu sein.

Guck mal, wir machen eine Platte und

werfen sie in den großen Topf. Ohne Werbung,

ohne Marketingbudget, einfach so.

Wir haben so geile Fans, die auf unsere

Konzerte kommen, sich im Forum connecten

und dann sogar noch die Platte

kaufen. Viele neue Rapper schaffen es ja

erst gar nicht in die Charts und selbst für

die, die schon seit Jahren einen Namen

haben, ist es schwer, sich zu behaupten.

Deswegen ist es cool für mich, für uns alle,

beim besten deutschen HipHop-Label zu

sein.

ersguterjunge: Zusammen mit Bushido

und Eko Fresh bist Du auf der ersten

Single des Label-Samplers „Vendetta“

vertreten. Wie hast Du davon erfahren?

Chakuza: Das war schon ein bisschen

krass, Alter. Ich war zu Hause, habe

gechillt und auf einmal ruft mich Eko an

und meinte: „Chakuza, pass auf, wegen

der Single, ich sag’ dir jetzt mal, woran

Bushido und ich gerade schreiben, lass

uns mal unsere Ideen vergleichen, okay?“

Ich wußte überhaupt nicht wovon er redet,

denn mit mir hatte ja vorher noch niemand

gesprochen. Es war so, dass Bushido

zuerst Eko Bescheid gegeben hat und ich

es dann erst von Eko erfahren habe. Ich

hätte vor Freude fast den Telefonhörer

fallen lassen. Dass ist schon ein bisschen

geil.

Eine Tür geht auf. Eine Tür geht zu. Aus

dem Studio ertönen dumpfe Bässe. Sieht

ganz so aus, als sei Bushido doch schon

da.

ersguterjunge: Du rappst auf „Vendetta“:

„Mein Stengel hat ne Länge, dass

du denkst, er sei ein Steckenpferd.“

Musst Du nicht selbst ein bisschen

schmunzeln, wenn Du solche Sätze

schreibst?

Chakuza: Hahaha. Ich muss sogar jetzt

wieder lachen, wenn ich es höre. Natürlich

habe ich ein Grinsen im Gesicht,

wenn mir solche Sätze einfallen. Ich

denke dann: „Scheisse, Alter, ist das ein

cooler Spruch!“

ersguterjunge: Hast Du schon die

anderen Songs des Samplers gehört?

Chakuza: „Vendetta“ wird auf jeden Fall

der beste deutsche Label-Sampler aller

Zeiten. Da sind schon richtig geile Bomben

drauf. Übelst krass! Insgesamt sind

es, soweit ich weiß, 25 Songs. Ich persönlich

habe drei Songs gemacht, einen

mit Bizzy, ein Feature mit Nyze und dann

eben die Single mit Bushido und Eko. Auf

„Nemesis“ war ich mit 10 Songs vertreten,

diesmal habe ich mich ein bisschen

zurückgehalten, weil ich ja auch schon an

meinem Solo-Album arbeite, das hoffentlich

im März 2007 in die Läden kommen

wird.

ersguterjunge: Gibt es schon Neuigkeiten?

Chakuza: Ja, ich habe jetzt endlich alle

Beats zusammen. Was die Features

betrifft, sind noch Summer Cem aus

Köln und Sprachtot aus Mannheim

dazugekommen. Ich habe auch schon

drei Namen zur Auswahl, wie das Album

heißen könnte. Ich kann mich aber noch

nicht entscheiden.

ersguterjunge: Im letzten Interview

hast Du davon erzählt, einen Track für

Tomekks neues Mixtape beizusteuern.

Was ist daraus geworden?

Chakuza: Den habe ich lustigerweise

erst vorgestern abgegeben. Einen Tag

vor der Deadline. Er heisst „Dein Game“

und ist ein klassischer Mixtape-Track:

12 Bars, Hook, 12 Bars, Hook. Weisst

Du, man kann über Tomekks Musik denken

was man will, aber er ist auf jeden

Fall ein cooler Typ. Auch wenn andere

Leute sagen, dass er wack sei, hat das

ja nichts mit mir oder meinem Track zu

tun. Ich mache ja nicht „Jump 2“ oder so

eine Lil’ Kim Scheisse. Ich finde Tomekk

persönlich sehr nett und auch die Leute

aus seinem Umfeld sind alle sehr cool.

Ich scheiss drauf, was andere sagen. Die

sollen sich mal ganz schnell verpissen.

Verpissen ist Chakuzas Stichwort. Zusammen

mit Dj Stickle zieht er in den nächsten

Tagen von Tempelhof in eine frisch sanierte

130m² Wohnung nach Kreuzberg. Und

da heißt es jetzt: Kisten packen! Ich verabschiede

mich von Chakuza, gehe vom

Sofa in den hinteren Teil der Etage und

suche Bushido. Ich finde ihn schließlich,

wie vermutet im Studio, wo er zufrieden

im Sessel chillt. Es laufen die Songs des

neuen „Vendetta“ Samplers.

Bushido: Wo ist Chakuza?

ersguterjunge: Der ist gerade gegangen.

Er muss noch Umzugskisten

packen.

Bushido: Alles klar. Hast Du was dagegen,

wenn ich während des Interviews

meine neuen Handys zusammenbaue?

ersguterjunge: Kein Problem.

Bushido: Ich war heute Mittag in diesem

Laden und wollte mir unbedingt das

neue Nokia 8800 Sirocco Edition holen,

da meinte der Verkäufer, dass sie es

nicht auf Lager hätten. Ich war schon ein

bisschen gefrustet und auch schon fast

wieder aus dem Laden draussen, als

ein anderer Verkäufer mich erkennt und

durch den ganzen Laden ruft: „Stopp! Du

bist doch Bushido! Warte mal, ich ruf mal

bei Nokia an“. Eine halbe Stunde später

kam ein Kurier und hat gleich zwei Stück

vorbeigebracht. Eins in schwarz und eins

in silber. Zum ersten Mal in meinem Leben

habe ich durch meinen Bekanntheitsgrad

in einem ganz normalen Geschäft eine

besondere Behandlung bekommen. Das

fand ich schon ein bisschen cool.

ersguterjunge: Du hast eine ausverkaufte

Tour hinter Dir, ein neues Album

mit Gold-Status, diverse Fernsehauftritte

bei TV Total, MTV und RTL. Ganz

zu schweigen von der Nominierung

als bester deutscher Künstler bei den

MTV European Music Awards. Es läuft

ganz gut für dich, oder?

Bushido: Der Jubel und der Trubel ist

in den letzten Monaten noch extremer

geworden. Ich habe auch gemerkt, dass

ich plötzlich für nichts mehr Zeit habe. Für

gar nichts. Wenn ich ganz ehrlich bin, bin

ich aber trotzdem cool mit der momentanen

Situation. Vor der Veröffentlichung

des letzten Albums war mir schon klar,

dass ich ein Star bin, aber was jetzt gerade

passiert ist richtig richtig krass. Alleine

die Geschichte mit den EMA’s ist wie ein

Märchen.

ersguterjunge: Du kannst Deinen Fans

nicht dankbar genug sein, oder?

Bushido: Das bin ich auch. Und wie ich

das bin, Alter. Schau mal, meine Fans

und ich haben ganz klein angefangen.

Früher habe ich sie gefeiert, weil sie

für mich einmal bei TRL gevotet haben.

Dann wählen sich mich 20 Mal und plötzlich

gewinne ich einen Echo. Für all das

waren ja immer wieder die selben Fans

zuständig. Das ist doch richtig krass. Ich

bin an einem Punkt angelangt, an dem es

in Deutschland als Rapper erfolgsmäßig

fast nicht mehr weitergehen kann. Was

soll ich denn noch alles gewinnen? Und

trotzdem, nach all den Erfolgen, haten

die Leute, die mich nicht kennen immer

noch wie die Weltmeister. Nach dem Motto:

Auch ein blindes Huhn findet mal ein

Korn. Erst als ich für die EMA’s nominiert

wurde, haben die zum ersten Mal zugegen

müssen, dass meine Fans auf jeden

Fall krass organisiert sind. Aber meinst

Du, irgendeiner von den Vollidioten traut

mir zu, den Pokal nach Berlin zu holen?

Kein einziger, obwohl ich im Vorentscheid

ja schon Bands wie Juli, Xavier Naidoo,

Boss Hoss, Savas und Fler nach Hause

geschickt habe. Selbst da haben alle wieder

gesagt: „Bushido, mach dich mal locker.

Jetzt geht es um einen internationalen

Preis. Das kannst du nicht mit einem

Echo vergleichen. In Kopenhagen guckt

die ganze Welt zu. Glaubst du ernsthaft,

dass dein Kindergartenverein da auch nur

ansatzweise für dich was reißen kann?“

Was diese Leute sagen ist mir aber egal.

Ich glaube an mich und meine Fans. Jetzt

ist alles möglich!

ersguterjunge: In Kopenhagen werden

alle da sein: Nelly Furtado, Justin Timberlake,

Diddy, Rihanna, Snoop Dogg,

Kanye West, Pharrell...

Bushido: Ich weiss und da freue ich mich

auch schon richtig krass drauf. Vor allem,

wenn man bedenkt, dass ich ja keine Popmusik

mache, sondern Rap, deutschen

Rap. Ich bin auch nicht wie Fettes Brot,

Blumentopf oder Silbermond, die überall

im Radio laufen und an denen sich niemand

stört. Ich mache keine Musik für die

Massen. Ich mache Sparten-Rap. Wenn

Silbermond gewinnen, interessiert sich

doch keiner wirklich dafür. Falls ich aber

gewinnen sollte, ist das eine verdammte

Sensation. Mein Forum ist einzigartig in

Deutschland und ein absolutes Phänomen.

Deswegen habe ich ja auch schon

gesagt, dass ich auf jeden Fall noch ein

Album machen werde. Für mein Forum.

Für meine Fans.

ersguterjunge: Wenn Du heute durch

Berlin läufst, was geht Dir da durch den

Kopf?

Bushido: Ich komme mir ein bisschen

so vor wie in „Goodfellas“ oder „In den

Straßen der Bronx“, wo Robert De Niro

diesen Busfahrer spielt und nicht will,

dass sein kleiner Sohn mit den ganzen

Gangstern abhängt. Diese Gangster

laufen in dem Film ganz normal durch ihr

Viertel, unterhalten sich mit dem Metzger

und dem Bäcker, fragen den Postboten,

wie es den Kindern geht, alle sind freundlich

zueinander und trotzdem haben alle

Respekt vor ihnen. Die Gangster werden

geliebt und gleichzeitig gefürchtet. Wenn

ich durch mein Berlin laufe, erlebe ich

genau das gleiche.

ersguterjunge: Kannst Du das anhand

eines Beispiels erklären?

Bushido: Letzte Woche laufe ich so

am Schlesischen Tor entlang, als mir

plötzlich eine Schulklasse mit vielleicht

20 Grundschülern entgegenkommt. Du

kannst Dir vorstellen, dass sofort Chaos

ausgebrochen ist. Die Lehrerin war mit

der Situation krass überfordert, weil die

Kids natürlich alle durcheinander gebrüllt

haben, durch die Gegend sprangen und

Autogramme wollten. Was habe ich also

gemacht? Ich habe den Kindern erst

einmal gesagt, dass sie sich anständig in

einer Zweierreihe aufstellen und mal für

eine Minute die Klappe halten sollen. Die

Lehrerin ist aus allen Wolken gefallen. Ich

habe sie dann gefragt, ob es okay wäre,

wenn ich ihren Schülern ein Autogramm

geben könne, schließlich trage sie ja die

Verantwortung für die Klasse. Die Frau

war immer noch total überwältigt, weil die

Kinder wahrscheinlich zum ersten Mal in

ihrem Leben auf jemanden gehört haben.

Das waren so richtige Terror-Kids à la

Rütli-Schule. Auf einmal haben die Danke

und Bitte gesagt, haben nicht gedrängelt,

sondern sich richtig benommen. Am

Ende kam die Lehrerin zu mir und hat

sich bedankt. Diese Momente sind auch

für mich schön, weil ich sehe, dass sich

auch Leute, wie diese Lehrerin, die ein

falsches Bild von mir haben, überzeugen

lassen können.

ersguterjunge: Wie verarbeitest Du

den enormen Erfolg, den du gerade

erlebst? Hast Du überhaupt Zeit, Dir

darüber Gedanken zu machen?

Bushido: Natürlich mache ich mir Gedanken

über mein Leben, aber ich kann

diesen Erfolg nicht greifen oder begreifen,

verstehst Du? Es ist so wie mit der Liebe

zu deiner Freundin. Du könntest natürlich

versuchen, herauszufinden, warum du sie

liebst, aber du wirst es nicht schaffen, weil

man Liebe nicht erklären kann. Dieses

Gefühl ist einfach da. Das Leben besteht

nicht nur aus mathematischen Formeln,

aus Einsen und Nullen, die alles logisch

erklären können. Ohne diese Variable X

wäre das Leben einfach zu langweilig.

ersguterjunge: Hat sich in der letzten

Zeit das Verhalten anderer Prominenter

Dir gegenüber verändert, oder gehen

sie Dir, zum Beispiel auf Aftershow-

Partys immer noch aus dem Weg?

Bushido: Auf jeden Fall hat sich etwas

geändert. Vor zwei Jahren war ich ja für

Catterfeld & Co noch überhaupt kein Thema.

Heute müssen sie sich zwangsläüfig

mit mir beschäftigen, auch wenn sie sich

innerlich immer noch dagegen wehren.

Es gibt natürlich auch positive Erlebnisse,

wie Stefan Raab zum Beispiel, mit dem

ich sofort auf einer Wellenlänge war. Wir

hatten beide einen gesunden Respekt

voreinander, haben über die gleichen Witze

gelacht und uns menschlich einfach

super verstanden. Marc Terenzy war auch

so ein Typ, der ein Atze von mir geworden

ist. Ganz egal, was er mit seiner Kunst

darstellen will, er hat es geschafft, einen

menschlichen Kontakt zu mir herzustellen.

Auf der Geburtstagsparty der Bravo saß

ich mit Yvonne Catterfeld an einem Tisch

und wir haben zusammen gegessen. Sie

hat mich die ganze Zeit angeguckt und

versucht, irgendwas zu mir zu sagen,

aber es kamen einfach keine Worte aus

ihrem Mund.

ersguterjunge: Vielleicht hatte sie einfach

nur Angst vor Dir?

Bushido: Blödsinn. In den alten Erzählungen

der Wikinger heißt es: „Geh’ über

den Regenbogen und du findest den Weg

zu Odin...“

ersguterjunge: ...dem Hauptgott der

nordischen Mythologie...

Bushido: Die Wikinger liefen auf den

höchsten Berg hoch und warteten tagelang

auf den Regenbogen. Er kam aber

nicht. Und warum nicht? Weil die Wikinger

zuerst den Mut aufbringen mussten,

den ersten Schritt über den Abrung zu

machen. Dann, kurz vor dem Absturz,

tauchte aus dem Nichts der Regenbogen

auf, und alles wurde gut. So ist das mit

Catterfeld & Co auch. Ich mache ihnen

deswegen aber keine Vorwürfe. Sie wissen

es einfach nicht besser.

ersguterjunge: Von wem wurdest

Du, außer von Stefan Raab und Marc

Terenzy, sonst noch positiv überrascht?

Bushido: Dj Ötzi war auch so eine Ausnahme.

Ich laufe bei der Bravo Party an

ihm vorbei, gucke ihn kurz an, laufe weiter,

und auf einmal rennt der Ötzi hinter mir

her, gibt mir die Hand und meint: „Bushido,

was ich dir schon immer sagen wollte: Du

bist so cool, Alter. Mach dein Ding genauso

weiter, wie du es immer gemacht hast.

Bau’ keine Scheisse, sondern bleibe

einfach cool.“ Ich habe ihn angeschaut,

ihm noch einmal die Hand gegeben und

gesagt: „Danke, Dj Ötzi, danke.“ Das

fand ich saucool. Der scheisst einfach

auf dieses ganze Klischeedenken der

anderen Promis. Trotzdem sind auf der

Bravo-Party mal wieder Sachen passiert,

die mich extrem angenervt haben.

ersguterjunge: Was denn?

Bushido: Die Fantastischen Vier waren

wieder ein Beispiel dafür, dass sie nach

all den Jahren immer noch nicht in der

Lage sind, meinen Erfolg anzuerkennen.

Das ging soweit, dass Bizzy Thomas

D schlagen wollte, weil der irgendwas

über mich gesagt hatte. Ich war zu dem

Zeitpunkt ja schon lange wieder in Berlin.

Chakuza, Bizzy und Saad laufen an

den Fantas vorbei und auf einmal fällt

mein Name. Bizzy ist dann zu Thomas

D hin und meinte: „Was redest du über

Bushido? Weißt du was: Bushido fickt

einfach mal deine Mutter, damit das klar

ist! Und wenn du deine verfickte Fresse

nicht halten kannst, dann gebe ich dir hier

direkt einen vor den Kopf.“ Bizzy ist total

durchgedreht, weil die immer noch haten.

Immer noch. Verdammt! Vor drei Jahren

hätte ich noch zu Bizzy gesagt, dass er

sich beruhigen soll, immerhin sind das

die Fantastischen Vier. Die können halt

einfach auf uns scheissen. Heute geht

das aber nicht mehr.

ersguterjunge: Und wie ging die Sache

weiter?

Bushido: Thomas D kam ein paar Minuten

später zu Bizzy, hat sich entschuldigt

und ihn dann auf einen Whiskey an der

Bar eingeladen. Genau deswegen bleibe

ich nie lange auf solchen Veranstaltungen.

Ich sage immer: „Bleib’ da wo du

herkommst, wo du willkommen bist. Kümmere

dich um deine Fans, deine Freunde

aus dem Café und gehe lieber mit deinen

Jungs ins Studio, als auf After-Show Partys

mit den falschen Leuten abzuhängen.

Deswegen bin ich nach einer halben

Stunde auf der Bravo-Party auch wieder

zurück nach Berlin ins Café gefahren. Da

bin ich willkommen, kann meine Wasserpfeife

rauchen und chillen, verstehst du?

ersguterjunge: Stimmt es, dass Du

während der Veranstaltung neben den

Leuten von Aggro Berlin sitzen musstest?

Bushido: Als wir ankamen, war nur noch

eine Lounge frei und da saßen eben auch

die Aggros. Das ist aber kein Problem für

mich, denn von meiner Seite gibt es keinen

Stress. Die Aggros sind ja diejenigen,

die sich anscheissen. Wir sind als Label

sowieso schon an denen vorbeigezogen,

warum sollten wir dann ausgerechnet auf

der Bravo-Party Stress anfangen? Das

machen wir ganz woanders.

ersguterjunge: Auf der Feier sind auch

Roxette aufgetreten, eine Deiner absoluten

Lieblingsbands.

Bushido: Das war richtig geil. Als Roxette

auf die Bühne kamen und „The Look“

performt haben, ist mir das Herz aufgegangen.

Um mich herum hatten natürlich

alle einen Stock im Arsch, aber Bizzy,

Chakuza und ich haben richtig Alarm

gemacht. Ich bin aufgesprungen, habe

geklatscht und gewunken. Das war ein

sehr schöner Moment für mich.

ersguterjunge: Hättest Du sie gerne

auch persönlich getroffen?

Bushido: Mir reicht es, sie live gesehen

zu haben. Ich brauche nicht unbedingt

ein Autogramm von denen. Eine schöne

Erinnerung zu haben ist doch viel cooler,

findest Du nicht? Einen Tag vorher war

ich auf der „Venus“-Aftershowparty...

ersguterjunge: ...der Erotikmesse in

Berlin...

Bushido: ...und habe Lexington Steele

getroffen, diesen Pornodarsteller aus den

USA. Nyze ist zu ihm hin, hat gefragt, ob

wir Photos machen können und dann

haben wir kurz zusammen gechillt. Mit

ihm wollte ich gerne mal ein paar Worte

wechseln. Er hat uns auch das Intro auf

„Vendetta“ gesprochen. Das war schon ein

bisschen witzig. Ich habe zu ihm gesagt,

dass ich mich freue, ihn mal zu treffen

und so weiter, aber dann dachte ich kurz

darüber nach. Moment mal, der Typ ist

Pornodarsteller. Ich schaue ihm beim

vögeln zu und habe mir bestimmt auch

schon auf die Hälfte seiner Videos einen

gekeult. Das habe ich ihm dann erzählt

und wir haben uns alle kaputt gelacht. So

ein Pornodarsteller kommt schon eher

auf die Atzigkeit, weisst Du.

ersguterjunge: Lass uns über den

zweiten Label-Sampler reden. Was

kannst Du uns heute schon verraten?

Bushido: Im Vergleich zu „Nemesis“

haben wir uns alle richtig krass weiterentwickelt.

Die Hälfte der Tracks habe

ich selbst produziert. Mehr möchte ich

über die Musik eigentlich auch gar nicht

sagen, weil sie sowieso herausragend

ist. Mich persönlich hat es begeistert, wie

sehr die Leute um mich herum an ihren

Aufgaben gewachsen sind. Chakuza,

Bizzy Montana, Saad, Decay, Stickle,

Screwaholic, D-Bo, Nyze, eben jeder, der

an dem Sampler mitgewirkt hat, ist sehr

professionell geworden. Ein Vorreiter

ist auf jeden Fall Chakuza. Der Junge

hat in kürzester Zeit extrem viel gelernt.

Der Sampler hat mir mal wieder gezeigt,

dass ich mit jedem einzelnen die richtige

Entscheidung getroffen habe. Es gibt

wirklich niemanden, der menschlich oder

musikalisch aus der Rolle fällt. Das freut

mich sehr.

ersguterjunge: Auf „Vendetta“, der

ersten Single des Samplers, rappst Du

mit Chakuza und Eko Fresh.

Bushido: Ich hätte auch mit Bizzy und

Saad rappen können und der Song wäre

genauso gut geworden. Das ist so wie im

Fußball mit der Mannschaft von Barcelona.

Wenn da einer ausgewechselt wird

und ein Spieler von der Bank ins Spiel

kommt, ist der immer noch besser als der

Gegner, verstehst Du? Egal, wer bei uns

ans Mic geht, die Mannschaft wird nicht

schwächer. Im Gegensatz zu anderen

Rapcrews sind wir auch noch eine richtige

Familie. Wenn ich sehe, wie Chakuza

zu mir kommt, um sich einfach nur zu

bedanken, dass er mit auf der Single

sein kann und mir erklärt, wieviel ihm das

bedeutet, dann bedeutet auch mir diese

Geste sehr viel. Ein einfaches Danke ist

eben unbezahlbar. Bei vielen anderen

Rappern geht in der Beziehung gerade

sehr viel kaputt, auch bei Aggro Berlin.

Ich bin verdammt glücklich, dass dieses

gegenseitige Misstrauen bei uns noch

nicht eingesetzt hat. Ich bin sehr stolz

auf meine Jungs. Was soll ich sagen? Mir

fehlen ausnahmsweise mal die Worte.

ersguterjunge: „Vendetta“ steht für

Blutrache. Mit wem wollt ihr abrechnen?

Bushido: Der Name steht symbolisch

für die Leute, die nie an mich und mein

Label geglaubt haben. Ich meine damit

weder Sido, noch Fler, noch Hengzt, noch

meinen Grundschullehrer. Die Leute, die

es betrifft, werden es schon wissen. Der

Name „Vendetta“ kommt aber gar nicht


von mir. Ich glaube, dass haben sich DBo

und Chakuza ausgedacht.

ersguterjunge: Eko Fresh ist auf der

ersten Single vertreten und spielt auch

im Video von „Sonnenbank Flavour“

mit. Wird er bald ein guter Junge?

Bushido: Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten

mit seiner aktuellen Plattenfirma

zu besprechen, aber ich denke, dass ich

Eko schon im November ganz offiziell bei

ersguterjunge signen kann. Darüber freue

ich mich richtig krass. Endlich gehört

Eko auch offiziell zur Familie. Es macht

mir einfach Spass mit ihm zu arbeiten.

Deswegen habe ich auch immer zu ihm

gehalten, auch wenn um mich herum alle

der Meinung waren, ich sollte besser die

Finger von ihm lassen. Und der nächste,

den ich in mein Boot holen möchte, ist

Summer Cem. Auf „Sonnenbank Flavour“

ist er schon dabei...

ersguterjunge: ...auf dem Exclusive-

Track „L.O.N.S.“...

Bushido: ...genau wie auf dem „Vendetta“

Sampler. Ich bin wirklich froh darüber,

dass ich über die finanziellen Mittel verfüge,

Leute unter Vertrag nehmen zu können,

die ich persönlich und musikalisch

cool finde.

ersguterjunge: Wird nächstes Jahr

schon ein Eko Fresh Album auf ersguterjunge

erscheinen?

Bushido: Bist Du bereit für eine Überraschung?

ersguterjunge: Auf jeden Fall.

Bushido: Hiermit lüfte ich das große

Geheimnis und verkünde feierlich, dass

ich nächstes Jahr zusammen mit Eko ein

gemeinsames Album aufnehmen werde.

ersguterjunge: Als „Bushido & Eko

Fresh“?

Bushido: Als „Bushido & Eko Fresh“!

ersguterjunge: Korrekt! Wer hatte

eigentlich die Idee, dass Eko im Video

von „Sonnenbank Flavour“ die Sonnenbank

abwischen muss?

Bushido: Das war meine Idee. Und mal

ehrlich: Eko ist doch wie geschaffen für

so eine Szene, oder? Er ist einfach ein

lustiger Vogel und die Leute feiern ihn

schließlich für solche Aktionen. Auch das

„Zecke“...

ersguterjunge: ...von Hertha BSC...

Bushido: ...Lust hatte, im Video mitzuspielen,

war eine sehr große Ehre für

mich. Er ist ja auch Berliner, so wie ich,

und Berliner halten eben zusammen.

ersguterjunge: Eine Szene des Videos,

beziehungsweise des Liedes hat für

etwas Aufsehen gesorgt. Du sagst:

„Doreen, Maskenmann, Aids-Test positiv!“

Bushido: Ich kann die ganze Aufregung

gar nicht verstehen. Doreen ist nunmal

Sidos Freundin und Sido ist bekanntlich

ein Maskenmann und Sidos damalige

Gruppe hieß „A.I.D.S.“. Damals hatten

die sogar eine EP, mit dem Namen:

„A.I.D.S: Ist gar nicht so schlimm!“ Nur

darauf habe ich mich bezogen. Natürlich

kann man das auch anders interpretieren.

Mein Gott, die sollen sich alle mal locker

machen. Die Szene mit der Goofy-Maske

im Video, auf dem Bett, das war übrigens

unser Catering-Mann.

ersguterjunge: Unsere Regierung überlegt

gerade, ein neues Gesetz zu verabschieden,

das Jugendlichen unter

18 Jahren verbieten soll, ins Solarium

zu gehen. Was sagst Du dazu?

Bushido: Was soll ich schon dazu

sagen? Anscheinend habe ich ein gutes

Gespür für aktuelle Themen. Als ich das

in der Zeitung gelesen habe, fand ich es

auf jeden Fall sehr sehr witzig.

ersguterjunge: Wie oft gehst Du eigentlich

ins Solarium?

Bushido: Ich würde gerne alle zwei Tage

gehen, aber im Moment habe ich leider

keine Zeit dafür. Das letzte Mal ist, glaube

ich, schon über eine Woche her. Ich bin

schon ganz blass.

ersguterjunge: Was ist eigentlich aus

dem Angebot geworden, zusammen

mit Missy Elliott die neue Single von

Tomekk zu featuren?

Bushido: Hmm, sagen wir mal so: Tomekk

hat mich gefragt, ob ich Lust dazu hätte.

Ich habe das aber aus diversen Gründen

abgelehnt. Tomekk ist ein netter Typ, ich

habe nichts gegen ihn, aber bevor ich mit

Missy Elliott anfange, einen Tomekk zu

promoten, feiere ich lieber ein Video mit

Chakuza und Bizzy, die auch wirklich zu

meiner Bande gehören. Erstmal gibst du

deinem Bruder was zu essen, bevor du

einen Fremden an deinen Tisch einlädst.

Tomekk ist cool, aber leider auch ein Opfer

der Industrie. Eko habe ich zu mir geholt,

weil er mein Freund ist, aber Tomekk

muss selbst zusehen, wie er sich über

Wasser hält. Ehrlich gesagt, reizt mich

eine Zusammenarbeit mit Missy Elliott

auch nicht wirklich. Die macht den Track

doch auch nur, weil sie weiss, dass sie in

Deutschland keine Platten mehr verkauft.

Ich möchte auch nicht, dass die Leute da

draussen das Gefühl haben, dass ich mit

jedem chille. Das ist nämlich nicht so.

ersguterjunge: Eine andere Dame, die

auch gerne einen Song mit Dir aufnehmen

würde, ist Senna von den „Popstars“.

Du sollst sogar gesagt haben,

dass Du Dir durchaus vorstellen könntest,

jemanden wie sie zu produzieren.

Bushido: Ich bin sehr begeistert von ihrer

Stimme, das ist wahr. Aber eine Senna zu

produzieren ist verdammt viel Arbeit, vor

allem, weil wir hier über eine Pop-Produktion

reden. Mit Mädchen zu arbeiten

ist sehr viel anstrengender, als mit Jungs.

Mir geht es auch voll auf die Nerven, dass

die Leute darüber reden, dass wir jetzt

angeblich zusammen w&aum
 

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